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RV CrB: Ein etwas breiteres Maximum
Auf Grund des Aufrufes (s. Herrn Moschners Homepage) habe ich beschlossen RV CrB zu beobachten. Am 25.5.2001 gelang mir die erste Beobachtung mit meiner CCD-Kamera (-Mini von OES). Die Beobachtungsdauer betrug 2 Stunden und ich benutzte einen IR-Kantenfilter. Dabei richtete ich mich nach der im Circular 2001 angegeben Zeit. Das Ergebnis war enttäuschtend: Eine zweimal leicht gebogene Linie, die nicht die geringste Ähnlichkeit mit den üblichen Maxima von RR-Lyrae-Sternen hat (s. Abb. 1). Ich habe diese ``Lichtkurve'' sogar Herrn Hübscher geschickt mit der Bemerkung: Kein Ergebnis.

Abbildung 1: Lichtkurve vom 25.5.2001

Abbildung 2: Lichtkurve vom 29.7.2001

Glücklicherweise erhielt ich Hilfe von Herrn Moschner in Form einiger seiner Lichtkurven von RV CrB, für die ich ihm hier nochmals danke. An Hand dieser Lichtkurven wurde mir klar, was los war. Bei der nächsten Gelegenheit beobachtete ich RV wieder, aber dieses mal 3 Stunden lang und erhielt eine Kurve mit einem eindeutigen Maximum. Aber was für ein Maximum war das: Aufstieg, zwei Buckel, Abstieg! (s. Abb. 2) Diese Kurve war identisch mit der am 25.5. gewonnenen, aber sie zeigte zusätzlich Auf- bzw. Abstieg. So konnte ich nachträglich sogar die erste Beobachtung noch auswerten.

Hier die Ergebnisse zusammen mit 3 weiteren aus diesem Jahr, die mir Herr Hübscher mitteilte:

Beobachter B-R [d] B-R [d]
      (Circular 2001) (GCVS 85)
HSR 51975,5559   0,0013 0,15
MZ 52055,4418 0,005 -0,02 0,125
QU 52060,4327 0,0015 -0,014 0,146
MZ 52120,4436 0,003 -0,02 0,144

HSR:     Herr Husar,     QU:     Herr Quester


Aus den Werten für B-R erkennt man, daß die Elemente des BAV Circulars 2001 z.Z. die wahren Verhältnisse recht gut treffen, während die Elemente des GCVS veraltet sind.

Ein Problem gibt es aber bei diesem Stern: Wo genau liegt das Maximum? Soll man den 1. höhere Buckel nehmen oder über beide gemeinsam messen? Das ist eine Diskussion wert. Ich habe beide Möglichkeiten ausprobiert und bin zu der Überzeugung gekommen, daß man die ganze Breite des Maximums berücksichtigen muß, auch wenn die Maximums-Zeit dann in oder knapp nach der Delle liegt (s. Abb 1 und 2). Dies gilt besonders auch deswegen, weil die Form der Lichtkurve selber veränderlich sein soll, und der 1. Buckel nicht immer der höhere ist.

(Private Mitteilung von Herrn Moschner und Herrn Aggerer.)

Gisela Maintz
E-Mail: gmaintz@astro.uni-bonn.de

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